Sehr geehrte Damen und Herren, eine Frau hat ihren Ehemann in ihren Gewerbebetrieb aufgenommen. Die Übertragung des hälftigen Grundbesitzes erfolgte mit notariellen Vertrag vom 28.10.22 mit Übergang Besitz, Nutzungen und Lasten ab 01.01.23. Lt. dem am selben Tag geschlossenen Gesellschaftsvertrag wurde der Ehemann unentgeltlich aufgenommen und ebenfalls vereinbart, dass die Gesellschaft ihren Betrieb ab 01.01.23 beginnt. Bei der Einbringung wurde ein Festkapital von 1.000,00 € zu je 500,00 € gebildet. Der jeweilige, hälftige Anteil am Grundbesitz stellt nach Angaben des Rechtsanwalts für jeden Sonder-Betriebsvermögen dar. Das bewegliche Anlagevermögen wird in das Gesamthandvermögen eingebracht. Die Eheleute wollen nun doch wegen ihren Alters den gesamten Gewerbebetrieb zum 31.12.23 oder 31.12.2024 aufgeben. Diese Aufnahme des Ehemanns in die GbR wird unsererseits als Vorgang nach § 6 Abs.3 EStG für den Ehemann i.V. mit § 24 UmwStG für die Ehefrau gesehen (Antrag auf Buchwert wurde bereits gestellt). Fragen: 1. Besteht eine Haltefrist für den Ehemann? M.E. nicht, da das SoBV auch zu jeweils 50 % übergegangen ist. Zudem ist aus dem Kommentar Schmidt zu lesen, dass die Aufgabe der gesamten Mitunternehmerschaft kein Nachversteuerung auslöst. 2. Besteht eine Haltefrist für die Ehefrau ? M.E. nicht, da keine Anteile an einer Körperschaft enthalten waren. Wie sehen Sie die Sache? Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Josef Bielmeier