Herr M. war 100%iger Gesellschafter und Geschäftsführer einer GmbH. Gleichzeitig vermietete Herr M. das notwendige Betriebsgrundstück im Rahmen einer Betriebsaufspaltung an die GmbH. Das Betriebsgrundstück und der GmbH-Anteil gehörten zum Anlagevermögen seines (Besitz-)Einzelunternehmens. Zum Umlaufvermögen des Besitzunternehmens gehörte darüber hinaus eine Darlehensforderung gegenüber der GmbH in Höhe von 65.000 €. Die GmbH wurde mit Datum vom 31.07.2020 aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt betrug das positive Eigenkapital der GmbH 34.447,68 €. Die Liquidation endete am 16.12.2021. Die Liquidationsschlussbilanz wies ein negatives Eigenkapital in Höhe von –59.240,20 € sowie eine Darlehens-Restverbindlichkeit gegenüber dem Gesellschafter-Geschäftsführer in Höhe von 63.136,93 € aus. Weitere „Fremdverbindlichkeiten“ bestanden in Höhe von 7.872,61 € und waren durch den verbleibenden positiven Bankbestand in Höhe von 8.793,11 € gedeckt. Mit Datum vom 22.09.2020 wurde das Betriebsgrundstück aus dem Einzelunternehmen an einen fremden Dritten veräußert und die Betriebsaufspaltung somit beendet, was zu einer Betriebsaufgabe des Einzelunternehmens i.S.d. § 16 EStG führte. Der GmbH-Anteil und die Darlehensforderung gegenüber der GmbH wurden im Rahmen der Betriebsaufgabe in das Privatvermögen übertragen. Es stellen sich nun die folgenden Fragen: 1. Ist es richtig, den GmbH-Anteil bei Betriebsaufgabe des Besitzunternehmens zum 22.09.2020 anstatt mit den Buchwerten der GmbH zum 31.07.2020 nach dem Liquidationswertverfahren zu bewerten? 2. Sofern eine Bewertung nach dem Liquidationswertverfahren sachgerecht vorgenommen werden muss bzw. kann (vgl. R B 11.5 Absatz 9 ErbStR), wäre dann auf Grund des negativen Eigenkapitals zum Ende des Liquidationszeitraums eine Bewertung mit 0 € sachgerecht?