Wir bitten um Einschätzung der folgenden Situation im Hinblick auf das Vorliegen eines gewerblichen Grundstückshandels (Drei-Objekte-Regel) für nachstehende Situationen: Situation 1 Objekt hat vier Wohneinheiten (kein Teileigentum). Erbaut 1984 vom Vater (V), im Jahr 1997 schenkweise übertragen auf den Sohn (S). S wiederum hat das Objekt 2012 auf seine Ehefrau (E) übertragen im Wege einer ehebedingten Zuwendung. Im Jahr 2023 soll die Umwandlung der vier Wohneinheiten in Eigentumswohnungen erfolgen, welche im Anschluss veräußert werden sollen. Die Ehefrau hat 2019 ein im Jahre 2012 angeschafftes Einfamilienhaus (nach dem Tod der Mutter) veräußert, in welchem die Mutter bislang unentgeltlich wohnen durfte. Kann hier ein gewerblicher Grundstückshandel im Sinne der Drei-Objekte-Regelung vorliegen oder ist dieser auf Grund der verstrichenen Zeit sowie einer grundsätzlich nicht anzunehmenden Verkaufsabsicht ab Beginn hinfällig? Situation 2 Verkauf einer Immobilie durch eine Erbengemeinschaft im Jahr 2023: Drei Eigentumwohnungen, erbaut jeweils 1983. Erbschaft 2011. Grundsätzlich sollte hier die Drei-Objekte-Regel nicht anwendbar sein. Bitte kurz bestätigen. Hier stellt sich ggf. die Frage, ob die Erbengemeinschaft als eigenständiger Steuerpflichtiger (im Sinne eines Zählobjekts) anzusehen ist, im Hinblick auf die Beurteilung eines gewerblichen Grundstückshandels, wenn eine der an der Erbengemeinschaft beteiligten Personen bereits zwei im Alleineigentum stehende Grundstücke innerhalb der letzten fünf Jahre veräußert hat, oder ob diese bei der Gesamtbetrachtung außen vor bleiben, da die genannten geerbten Grundstücke ohnehin nicht mitgezählt werden bzw. es sich beim Alleineigentum um eine eigenständige steuerpflichtige Person handelt.