Die Gaststätte und Brauerei V wird in der Rechtsform der GmbH & Co. KG betrieben. Im Jahr 2013 fand auf Gesellschafterebene ein Gesellschafterwechsel statt. Im Kaufvertrag wurde – wie üblich – vereinbart, dass Auswirkungen einer Betriebsprüfung der Veräußerer trägt. Die Klausel wurde auch vor dem Hintergrund einer laufenden Betriebsprüfung – für den Zeitraum 2006–2008 – eingeführt. Laufende Ergebnisse standen zu dem Zeitpunkt noch nicht fest. Die Abwicklung und Begleitung wurden durch die Seite der ehemaligen Gesellschafter vollständig übernommen. Nun ist es so, dass sich eine Zahllast aus Umsatzsteuer in Höhe von XX T€ ergibt. Die Seite der Veräußerer ist der Auffassung, dass durch die Umsatzsteuer die jetzigen Gesellschafter einen Liquiditätsvorteil erhalten, da die Umsatzsteuern Betriebsausgaben darstellen. Dieser Vorteil soll seinerseits wieder kompensiert werden. Woher die USt-Verbindlichkeiten stammen – voraussichtlich Schätzung von Umsätzen –, ist nicht genau bekannt. Eine Prüferbilanz oder Ähnliches liegt ebenfalls nicht vor. Es gilt zu beurteilen, ob die Berücksichtigung der Umsatzsteuer bei den jetzigen Gesellschaftern zu einem steuerlichen und/oder einem Liquiditätsvorteil führen. Unseres Erachtens wirkt sich die Berücksichtigung der Umsatzsteuer über eine Prüferbilanz über Kapitalanpassungsbuchungen – neutral – aus. Die Kapitalanpassung hat u.E. auch Auswirkungen auf den Veräußerungsgewinn des Verkäufers. Die Auswirkungen sind u.E. auf den Veräußerungszeitpunkt festzustellen. Der Veräußerungsgewinn wird dadurch nachträglich reduziert!? Das übernommene Kapitalkonto der Erwerber ist dadurch aber auch höher, so dass entweder die Abschreibungen höher sind oder zumindest bei späterem Verkauf höhere Anschaffungskosten geltend zu machen sind. Diese Sichtweise gilt es zu beurteilen. Oder gibt es weitere Aspekte? Führt die Umsatzsteuer zu einem direkten Liquiditätsvorteil bei den neuen Gesellschaftern? Führt die Umsatzsteuer zu Betriebsausgaben?