A und B sind Freiberufler und erbringen umsatzsteuerbefreite Leistungen, bis Mitte 2020 jeweils eigenständig. Mitte 2020 haben A und B beschlossen, zukünftig zusammenzuarbeiten. Dazu ist B in die bislang von A angemieteten Räume gezogen. Nach außen tritt man seither nur noch gemeinsam auf. Alle gemeinsamen Kosten werden von einem gemeinsamen Konto beglichen, auf das auch alle Einnahmen fließen. Die Überschüsse werden hälftig geteilt. A hatte bislang etwas Praxis- und Bürobedarf (inklusive Mietereinbauten) im Anlagevermögen seines Einzelunternehmens sowie einen betrieblich genutzten Pkw. B hatte nur sehr geringfügiges Anlagevermögen und keinen betrieblichen Pkw. Aufgrund der Spezialisierung gibt es keinen festen Kundenstamm, da diese ständig wechseln. B ist zudem aus einer anderen Region gekommen und hat keine Kunden mitgebracht. A und B treten seit 2020 nur noch gemeinsam auf und teilen den Gewinn entsprechend. Eine Anmeldung beim Finanzamt ist bislang aber noch nicht erfolgt. Der einzige Angestellte (Minijob) ist immer noch bei A angemeldet, die Lohnkosten werden aber ebenfalls geteilt. Fragen: Wie ist der o. g. Sachverhalt steuerlich zu würdigen? Was passiert mit den beiden jeweiligen Einzelunternehmen und der neuen GbR? Sind die jeweiligen Wirtschaftsgüter – da keine Vereinbarungen getroffen wurden – in das jeweilige Sonderbetriebsvermögen von A und B übertragen worden (neutral)? Gibt es irgendwelche Steuerrisiken? Was ist mit einem eventuellen Firmenwert der bisherigen Einzelunternehmen? Liegt ein Problem vor, da A und B die GbR nie beim Finanzamt angezeigt haben und dies erst im Rahmen der Abgabe der Feststellungserklärung 2020 tun werden?