Mein Mandant war bis Mai 2020 100%iger Kommanditist an einer GmbH & Co. KG. Die Gesellschaft war als Franchisenehmer im Gastronomiebereich tätig. Durch die Pandemie und aus anderen Gründen sah sich mein Mandant gezwungen, seinen 100%igen Anteil an der Gesellschaft zu verkaufen. Die Gesellschaft hat im Gesamthandsvermögen 1.000 € Eigenkapital in Form der Hafteinlage als Kommanditist und 700.000 € Fremdkapital des Kommanditisten, der in der Vergangenheit seine Gewinne in der Gesellschaft als Darlehen stehengelassen hat. Die Gesellschaft war nicht zahlungsunfähig oder gar insolvenzgefährdet. Jedoch war die Gesellschaft von der Schließung durch die Corona-Verordnung betroffen, und die Zukunft war, bedingt auch durch die Insolvenz des Franchisegebers, sehr ungewiss. Mittels Gutachtens einer WP-Gesellschaft wurde der Unternehmenswert auf Grund der unsicheren Zukunft auf insgesamt 50.000 € festgestellt. Das Gutachten ging davon aus, dass ein künftiger Erwerber erstmal über Jahre hinweg riesige Verluste vorfinanzieren müsse. Deshalb war der Verkehrswert so niedrig angesetzt. Mein Mandant hat dann mittels Kaufvertrags seinen Kommanditanteil für 50.000 € an seine Ehefrau veräußert. Gleichzeitig steht im Kaufvertrag, dass an seine Ehefrau das Darlehen des Mandanten an die GmbH & Co. KG in Höhe von 700.000 € abgetreten wird. 1. Wie ist nun der Veräußerungsvorgang beim Ehemann zu würdigen? In welcher Höhe hat er einen Gewinn bzw. Verlust aus Ihrer Sicht zu erklären? 2. Zum anderen, wie ist die Anschaffung bei der Ehefrau steuerlich zu berücksichtigen? Das Darlehen wurde bilanziell fortgeführt. 3. Sehen Sie durch Abtretung des Darlehens in Höhe von 700.000 € ggf. einen schenkungsteuerlichen Vorgang?