Sachverhalt: Unser Mandant ist die V GmbH. Die V GmbH ist in und seit 2021 mit 35 T€ bilanziell überschuldet (= nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag). Ein Nicht-Gesellschafter der V GmbH hat der Gesellschaft ein Darlehen in Höhe von 40 T€ gegeben. Dieses Darlehen soll nun umgewandelt werden in eine atypisch stille Beteiligung. Diese Beteiligung soll möglichst im handelsrechtlichen Eigenkapital ausgewiesen werden. Bei der V GmbH handelt es sich um ein relativ junges, aber etabliertes Unternehmen der Werbebranche (Erlöse nachhaltig über 1 Mio. €). Neben der Beteiligung bestehen keine lfr. Darlehen. Laufende Zahlungen können geleistet werden. Stiller Gesellschafter wäre ein Familienmitglied. Die Zukunftsaussichten sind nach Aussage der GF positiv. Das negative EK wird aber wohl in den Jahren 2022 und 2023 nicht durch Gewinne ausgeglichen werden können. Eine erste Beurteilung hat ergeben, dass dieser Ausweis im HR-EK möglich ist, wenn die Einlage aus der stillen Beteiligung Haftungsqualität hat. Ausschlaggebend sind folgende Kriterien für den Vertrag über die stille Gesellschaft: • Nachrangig • Erfolgsabhängige Vergütung und Teilnahme am Verlust (mindestens bis zur Höhe der Einlage) • Langfristiger Vertrag ohne Kündigungsmöglichkeit einer der Parteien Der Gedanke ist der, dass das „alte Darlehen“ ausbezahlt wird und dann mit entsprechendem Verwendungszweck erneut auf das Konto der V GmbH einbezahlt wird. Ist dieses ein möglicher Weg für unseren Mandanten? In der Steuerbilanz würde man ebenso verfahren. Die Gewinne des stillen Gesellschafters wären Einkünfte gem. § 15 EStG.