Das Unternehmen H-GmbH produziert Gartenhäuser. Stichtag des Jahresabschlusses ist der 30. September 2022. Hierfür wird insbesondere Holz in der Produktion benötigt. Der Holzpreis unterliegt seit drei Monaten einem erheblichen Verfall. Das Holz wird so eingekauft, dass die Hölzer einen Zyklus von drei bis fünf Monaten im Unternehmen haben, d.h. von der Aufnahme ins Lager, der Verarbeitung bis zur Auslieferung. Unterschieden wird zwischen: – Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (RHB), d.h. Rohware Holz, – unfertigen Erzeugnissen (UFE), – Fertigerzeugnissen (FE). Zunächst geht es um RHB und FE. Dies bedeutet im Bereich der RHB, dass eine Holzeinheit, welche im Mai 2022 für 100 € eingekauft wurde, am 30.9.2022 vermutlich nur noch einen Einkaufspreis von 60 € pro Einheit hat bzw. heute bereits hat. Gegebenenfalls wird der Preis sogar noch niedriger sein. Dies bedeutet im Bereich der FE, dass ein Holzhaus im Juli 2022 Produktionskosten insgesamt in Höhe von 1.500 € hat und eigentlich für 2.000 € verkauft werden sollte, aber am 30.9.2022 vermutlich nur noch für 1.300 € verkauft werden könnte. Es wird unterstellt, dass bis zum 30.9.2022 der Holzpreis nicht mehr steigt, sondern in der Tendenz weiter sinkt. Fragen: 1. Welche Möglichkeiten der Abwertung gibt es im Jahresabschluss 30.9.2022 im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und der Fertigerzeugnisse in der Handelsbilanz und der Steuerbilanz? 2. Wie ist diese Abwertung inhaltlich und formal zu begründen (Stichworte: dauernde Wertminderung, Dokumentation des Preisverfalls)? Anmerkung: Wünschenswert wäre eine pragmatische Lösung, da es sehr schwer ist, jede Holzrechnung und jedes Gartenhaus einzeln zu dokumentieren und nicht nachgehalten werden kann, welches Stück Holz wann in welches Gartenhaus eingebaut wird.