Es steht folgende Konstellation zur Beurteilung an: Mutter M schenkt an die Enkel E1 und E2 einen halben Anteil an einer Immobilie. M behält sich für sich und nachrangig für Ihren Ehemann V den Nießbrauch vor. Ebenfalls nachrangig auf den Tod des Letztversterbenden von M und V wird die Tochter T mit einem Nießbrauch bedacht. Nachfolgende Klausel ist in dem Schenkungsvertrag enthalten: "Die Schenkende (M) behält sich ein Nießbrauchrecht auf Lebenszeit an dem Vertragsgegenstand vor. Die Schenkende räumt weiter ihrem Ehemann (V) ein auf ihren Tod aufschiebend bedingtes Nießbrauchrecht auf Lebenszeit an dem Vertragsgegenstand ein. Schließlich räumt die Schenkende ihrer Tochter (T) ein auf ihren und den Tod des Ehemannes aufschiebend bedingtes Nießbrauchrecht auf Lebenszeit an dem Vertragsgegenstand ein Für den Nießbrauch gelten jeweils die gesetzlichen Bestimmungen, soweit nachstehend nichts Abweichendes vereinbart ist." Frage: Ist es richtig, dass das nachrangige Nießbrauchrecht der Tochter T erst in dem Augenblick als zugewandt gilt, in dem sowohl die Schenkerin M, als auch deren Ehemann V verstorben sind? Wäre folglich im Zeitpunkt des Abschlusses des Schenkungsvertrags (in 2023) zwar der kapitalisierte Nießbrauch für alle 3 berechtigten Personen (Schenkerin M, Ehemann V, Tochter T) erwerbsmindernd für die Enkel E1 und E2 zu berücksichtigen, aber erst im Zeitpunkt des Todes von V und M der Erwerb des Nießbrauchs der Tochter T durch Letztere zu besteuern? Oder entsteht bereits im Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages eine Schenkungssteuerlast für Tochter T in Höhe des zugewendeten Nießbrauchwertes?