Die verstorbene A vererbt ihren 50%igen Anteil eines Grundstücks (Wert 250.000 €) mit aufstehendem Gebäude. Eigentümer der weiteren 50 % dieses Grundstücks ist der Ehemann V. Es gilt die gesetzliche Erbquote. Erben sind der Ehemann mit 50 %, Kind 1 mit 25 % und Kind 2 mit 25 %. Im Rahmen einer Erbauseinandersetzung soll V das genannte Grundstück erhalten, die Kinder 1 und 2 erhalten jeweils Vermögen von untergeordnetem Wert (jeweils ca. 2.500 €). Gemäß einem Schenkungsvertrag (Schenkung mit Erfüllung auf den Todestag des Schenkers) sollen die Kinder das Grundstück von ihrem Vater erhalten. Regelung gem. Schenkungsvertrag: Der Schenker schenkt hiermit das genannte Grundstück unbedingt, d.h. insbesondere ohne die Bedingung, dass die Kinder, diese im Folgenden auch Beschenkte genannt – überleben, den Kindern je zur Hälfte (Bruchteilsgemeinschaft, § 741 BGB). Fragen: 1) Unseres Erachtens kommt es durch die Erbauseinandersetzung zu einer schenkungsteuerpflichtigen Schenkung der Kinder an ihren Vater in Höhe von je 61.250 € (Gesamtvermögen 255.000 € x 25 % = 63.750 € abzüglich 2.500 €). Ist dies so richtig? 2) Wann ist der Zeitpunkt der Schenkung vom Vater an die Kinder (Todestag des Vaters oder Tag des Schenkungsvertrags)? 3) Kann durch die Schenkungsvereinbarung (Schenkung mit Erfüllung auf den Todestag) des Vaters an die Kinder die Bemessungsgrundlage der Schenkung der Kinder an den Vater gem. Erbauseinandersetzungsvertrag gemindert werden? 4) Sehen Sie eine Gestaltungsmöglichkeit für den genannten Sachverhalt, der zu einer niedrigeren Schenkungsteuer führen würde (z.B. Übertragung des Grundstücksanteils des Vaters an die Kinder gegen Gewährung eines lebenslangen Wohnrechts im Rahmen der Erbauseinandersetzung)?