Zwei Brüder A und B (78 und 83 Jahre alt) sind zu je 1/2 Miteigentümer von fünf Mehrfamilienhäusern. A ist im Mai verstorben und von seiner Frau C und seiner in Österreich lebenden Tochter D beerbt worden. C und insbesondere D sind nun an die Enkeltöchter von B (25 und 28 Jahre alt) herangetreten, ob diese ihren jeweiligen geerbten 1/2 Miteigentum an den Immobilien erwerben wollen. C und D haben sich auf einen Kaufpreis für alle Miteigentumsanteile auf 400 T€ geeinigt. Der erbschaftsteuerliche Wert der zu veräußernden Miteigentumsanteile beträgt ca. 1,1 Mio. €. Der Verkauf erfolgt also deutlich unter „Verkehrswert“. Hierzu muss jedoch gesagt werden, dass die Objekte zwischen 1900 und 1960 erbaut wurden. Die Nettomieteinnahmen alle Objekte betragen ca. 130 T€ p.a., auf C und D bezogen also ca. 65 T€ p.a. Der durchschnittliche Überschuss (Bruttomieten abzüglich sämtlicher Werbungskosten) betrug im Durchschnitt der letzten vier Jahre ca. 56 T€ p.a., auf C und D bezogen also 28 T€ p.a. C und D wollen dennoch zu diesem niedrigen Preis verkaufen, da erstens die Miteigentumsanteile isoliert am Markt wohl nicht zu veräußern sind (wer kauft schon einen halben Miteigentumsanteil an einem Objekt, ohne zu wissen, wer der/die anderen Miteigentümer sind?) und zweitens D gerne eine größere Summe „auf einen Schlag“ hätte, statt jedes Jahr nur eine kleine und dazu noch zu versteuernde Summe. Nun meine Frage: Besteht aufgrund des niedrigen Kaufpreises bzw. aufgrund der doch gravierenden Diskrepanz zwischen „Verkehrswert“ und tatsächlichem Kaufpreis ein schenkungsteuerliches Risiko für die Enkeltöchter von B?