Erachten Sie die Voraussetzung für das Vorliegen der Steuerbefreiung für den Erwerb eines Familienwohnheims nach § 13 Abs. 1 Nr. 4c ErbStG in dem folgenden Fall für gegeben? Ist die Zeit zwischen Todesfall und Selbstnutzung als Lebensmittelpunkt in diesem Fall noch unschädlich? Die Erblasserin hat eine Eigentumswohnung hinterlassen, die sie dauerhaft selbst bewohnt hat. Sie hatte keine weiteren Wohnsitze. Sie ist Ende Dezember 2021 verstorben. Erben sind Sohn (wohnhaft in Italien) und Tochter (wohnhaft in den Niederlanden). Die Erben hatten den übrigen Nachlass bereits aufgeteilt. Hinsichtlich dieser Eigentumswohnung haben sich die Erben erst mit notariellem Vertrag vom 19.7.2022 so auseinandergesetzt, dass die Schwester die Eigentumswohnung übernimmt und an den Bruder eine Ausgleichzahlung in Höhe von 50 % des Werts der ETW leistet. Die Schwester will die ETW selbst nutzen. Die Wohnung soll renoviert werden. Mit der Renovierung soll unmittelbar nach dem vollständigen Eigentumsübergang auf sie begonnen werden. Die Renovierung wird voraussichtlich drei Monate dauern. Die Schwester wohnt noch in den Niederlanden, wo der Ehemann beruflich tätig war. Sie ist seit August 2019 geschieden; ihre Tochter hat im Juni ein Hochschulstudium in den Niederlanden beendet. Die Schwester will ihren Lebensmittelpunkt jetzt nach Beendigung des Studiums ihres Kindes nach Deutschland in die geerbte ETW verlegen, sobald die Renovierungsarbeiten beendet sind. Sie ist bereits in der ETW gemeldet.