A betreibt eine Metallbaufirma in Form eines Einzelunternehmens. Zum Anlagevermögen dieser Einzelfirma gehört ein Grundstück. Mit Vertrag vom 30.12.2020 hat A sein Einzelunternehmen inkl. aller Aktiva und Passiva an seine Tochter B verschenkt. Im Vertrag vom 30.12.2020 wurde vereinbart, dass sich die Vertragsteile darüber einig sind, dass das Eigentum an dem Grundbesitz auf die Erwerberin übergeht. Der Veräußerer beantragt, diese Rechtsänderung im Grundbuch einzutragen. Die Eintragung einer Vormerkung wurde nicht gewünscht. Im Notarvertrag ist ferner vereinbart, dass Besitz, Nutzen, Lasten, die Gefahr des zufälligen Untergangs sowohl bezüglich des Grundbesitzes als auch bezüglich des Geschäftsbetriebs mit Wirkung zum Ablauf des 31.12.2020 auf die Erwerberin übergeht. In den Hinweisen zum Vertrag ist vermerkt, dass das Eigentum nicht schon mit Abschluss dieses Vertrags, sondern erst mit Eintragung des Eigentumsübergangs im Grundbuch auf die Erwerberin übergeht. Das Finanzamt hat für diese Übertragung zwei Schenkungsteuererklärungen angefordert. Eine Schenkungsteuererklärung für das Betriebsvermögen (ohne Grundstück) zum Stichtag 01.01.2021 sowie eine Schenkungsteuererklärung zum Stichtag 25.05.2021 (Tag der Umschreibung des Grundstücks im Grundbuch). Frage: Ist das Vorgehen des Finanzamts richtig, liegen tatsächlich zwei verschiedene Schenkungsstichtage vor? Ist die Grundstücksschenkung nicht bereits auch am 01.01.2021 erfolgt, da zu diesem Zeitpunkt die Auflassung erklärt war und der Tochter B bereits Besitz, Nutzen und Lasten an dem Grundstück verschafft wurden? Zu diesem Zeitpunkt hatte der Schenker bereits alles getan, was von seiner Seite zum Erwerb des Grundstücks notwendig war. Hat die spätere Eintragung im Grundbuch nicht nur deklaratorische Wirkung?