Unserem Mandanten wurde durch seinen Vater im Jahr 2020 eine Eigentumswohnung übertragen. Die Grundbesitzbewertung erfolgte im Rahmen der Schenkungsteuererklärung im Sachwertverfahren. Da der Vater sich den Nießbrauch an der Eigentumswohnung vorbehalten hatte, wurde die Auflage bei der Berechnung der Bereicherung in Abzug gebracht. Der Nießbrauch sollte laut Vertrag mit dem Tod des Vaters enden. Die Wohnung soll nun im Jahr 2022 veräußert werden. Fraglich ist in diesem Zusammenhang, ob die Veräußerung zu einer Änderung der Grundbesitzbewertung bei der Schenkungsteuerermittlung führt. Ist anstelle des bisherigen Sachwerts der Liquidationswert heranzuziehen? Des Weiteren ist zu klären, ob sich durch die Veräußerung die in Abzug gebrachte Nießbrauchsauflage reduziert. Besteht für den Abzug des gesamten Kapitalwerts zum Schenkungszeitpunkt eine Behaltensfrist?