Mein Mandant hat ein Grundstück gekauft, welches er zu 20 % betrieblich und zu 80 % privat nutzt. Das Grundstück wurde auch buchhalterisch nur zu 20 % dem Betriebsvermögen zugeordnet, allerdings wurde in einem früheren Fragebogen zur Grundsteuer die betriebliche Zuordnung mit 100 % angegeben. In der Steuererklärung wurde dem Finanzamt unter „ergänzende Angaben“ die Zuordnung mit 20 % mitgeteilt. Auf Rückfrage des Finanzamts wurde der Sachverhalt erläutert und auch auf die falsche Zuordnung im Fragebogen hingewiesen. Daraufhin erging der Bescheid wie beantragt ohne Vorbehalt der Nachprüfung. Eine schriftliche Stellungnahme wurde vom Finanzamt nicht vorgenommen und würde auch erst im Rahmen einer verbindlichen Auskunft erfolgen (so die Aussage der Finanzbeamtin). Nun möchte der Mandant den privaten Grundstücksanteil mit einem Eigenheim und einem Mietobjekt bebauen. Er ist unsicher, ob das Finanzamt von der Zuordnung abweichen und eine Entnahme deklarieren könnte. Fragen: 1. Angenommen, das Finanzamt prüft im Zusammenhang mit der Bebauung eine mögliche steuerpflichtige Entnahme aus dem Betriebsvermögen, da es sich nun auf die Zuordnung gem. Fragebogen bezieht. Inwieweit ist das Finanzamt an die ursprüngliche Zuordnung für die Zukunft gebunden? Kann das Finanzamt im Jahr der Bebauung eine Entnahme ins Privatvermögen annehmen? Eine rückwirkende Änderung der Steuerbescheide bezüglich der Zuordnung zum Betriebsvermögen dürfte aufgrund fehlender neuer Tatsachen meiner Meinung nach nicht möglich sein. Nur: Gilt dies auch für die zukünftige Veranlagung? 2. Ist es ratsam, eine verbindliche Auskunft dazu einzuholen?