Bei den Rechnungsabgrenzungsposten ist immer von Ausgaben (= Zahlung) die Rede. Das ist in den meisten Fällen voll verständlich. Wie ist es aber mit Rechnungen im alten Jahr, mit denen Dienstleistungen sowohl für das alte als auch das neue Jahr in Rechnung gestellt werden, die bei Rechnungseingang über Kontokorrentkonto gebucht werden? Anspruch auf Vorsteuer entsteht mit Eingang der Rechnung. Die Rechnung wird allerdings erst im neuen Jahr bezahlt. Rechnungsabgrenzung bedeutet periodische Zurechnung. Aufwand und Ausgabe sind in diesem Fall nicht identisch, da die Rechnung, die auch Aufwand für das alte Jahr beinhaltet, erst im neuen Jahr gezahlt wird. Die Verbindlichkeit gegenüber dem Lieferanten oder Dienstleister besteht mit Rechnungseingang. Ist die Verbuchung der Rechnung samt Vorsteuer über Aufwand und Kontokorrentkonto und danach die periodengerechte Berichtigung des Aufwands über aktive Rechnungsabgrenzung korrekt? Wenn ich nur den Anteil des alten Jahres, weil noch nicht vollständig bezahlt, als sonstige Verbindlichkeit einbuchen würde, habe ich Probleme mit dem Vorsteuerabzug und der Erfassung der Leistungen des Geschäftspartners über Kontokorrent. Wie ist das Wörtchen Ausgabe in solchen Fällen auszulegen? Bei Kraftfahrzeugsteuer oder Versicherung vom 01.12.01–30.11.02, die in 02 gezahlt werden, kann man den Anteil 01 einfach als sonstige Verbindlichkeit einbuchen. Rechnungseingang für Dienstleistungen vom 01.11.01–31.10.02 zum 01.11.01 – Erfassung über Kontokorrent und Vorsteuerabzug – bezahlt in 02: Aufwandskorrektur über aktive Rechnungsabgrenzung oder sonstige Verbindlichkeit für den noch nicht gezahlten Anteil? Wie sehen Sie das?