Unsere Mandanten (Ehegatten A und B) sind hälftig Mitunternehmer an einer gewerblich tätigen Grundstücks-GbR, welche ein Ladengeschäft an die Betriebsgesellschaft (A und B KG) vermietet. In der Bilanz der gewerblichen Grundstücks-GbR ist schon seit 2005 eine Rückstellung für Aufbewahrungspflichten in Höhe von 6.600 € eingestellt, die sich in den letzten 15 Jahren nicht geändert hat. Hintergrund war eine pauschale Schätzung von 100 € monatlicher Aufbewahrungskosten/Raumkosten * 12 Monate * 5,5 (wie vom BMF-Schreiben vorgegeben), demnach 6.600 € Dieser Bestand hat auch seitdem diverse Betriebsprüfung unverändert durchlaufen. In einer aktuellen Betriebsprüfung des Finanzamtes (für die Zeiträume 2015–2018) greift die Prüferin nun die Höhe dieser Rückstellung an und möchte einerseits Kostenbelege für die Höhe dieser Bewertung (100 € mtl.) haben und zum anderen durch eine Minderung der Rückstellung ein BP-Mehrergebnis in dem Zeitraum 2015 bis 2018 erzeugen. Unsere Fachfrage: Ist denn nicht die Rückstellung dann von Grund auf im bzw. für das Jahr 2005 zu korrigieren (Stichwort Bilanzberichtigung/Bilanzänderung)? Dies könnte zur Folge haben, dass eine Änderung der Rückstellungshöhe sich in einem bereits verjährten Veranlagungszeitraum abspielt und somit für das Jahr 2015 allenfalls eine ergebnisneutrale Kapitalanpassung des EB-Werts der Rückstellung zu erfolgen hätte? Im Optimalfall wäre man sich dann zwar über die Minderung dieser Rückstellung einig – diese führte aber zu keiner Erhöhung der Steuerlast im BP-Zeitraum.