Unsere Mandanten A, B und C waren zu je 1/3 Gesellschafter der D-GmbH. Im Jahr 2020 haben A und B die Anteile von C zu einem Kaufpreis von 20.000 € erworben. Nun sind A und B auf den Gedanken gekommen, die neu erworbenen Anteile an ihnen gehörende GmbHs zum damaligen Kaufpreis weiterzuveräußern. Ihre „alten“ Anteile wollen sie weiter im Privatvermögen halten. Das Geschäftsjahr 2020 der D-GmbH war erfolgreich, es schloss mit einem Gewinn von 240.000 € ab. Im Jahr 2021 zeichnet sich voraussichtlich ein noch weitaus besseres Ergebnis ab. Wir sind aus diesen Gründen der Meinung, dass der Wert der jetzt zur Disposition stehenden Anteile wesentlich höher ist als die seinerzeitigen Anschaffungskosten von 20.000 €. A und B wollen aber zu diesem Preis an die ihnen zu je 100 % gehörenden GmbHs veräußern. Was wären die Rechtsfolgen, die das Finanzamt bei einer Überprüfung des Sachverhalts ziehen würde? Unseres Erachtens liegt eine verdeckte Einlage in die GmbHs vor. A und B hätten den Wert, der über die 20.000 € hinausgeht, gem. § 17 EStG in ihrer jeweiligen Einkommensteuerveranlagung zu versteuern. Bei den GmbHs wäre die verdeckte Einlage wie folgt zu buchen: Anlagevermögen (S) an Kapitalrücklage (H). Daneben stellt sich die Frage nach der zukünftigen sozialversicherungsrechtlichen Stellung der Geschäftsführer A und B in der D-GmbH. In der Zeit, in der sie zu je 1/3 beteiligt waren, wurde ein Statusfeststellungsverfahren durchgeführt. Ergebnis war, dass alle drei sozialversicherungsfrei eingestuft wurden. Ein erneutes Verfahren unterblieb bis dato. Unseres Erachtens wäre, da A und B direkt über je 1/3 verfügten und indirekt über ihre GmbHs je zur Hälfte über das weitere Drittel die Stimmrechte hielten, auch hier von einer Sozialversicherungsfreiheit auszugehen. Sind unsere Annahmen hinsichtlich der Versteuerung nach § 17 EStG, der Behandlung der verdeckten Einlage und die SV-Einstufung so weit korrekt?