Unser Mandant ist alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer (GuG) einer GmbH. Aus aktuellem Anlass stehen die folgenden Fragen im Raum: 1. Tantiemenrückstellungen: Aus vertraglichen Vereinbarungen hat sich der GuG drei gewinnabhängige Tantiemen erwirtschaftet. Um Liquidität im Unternehmen zu bewahren, möchte er die Gelder bis auf Weiteres im Unternehmen verbleiben lassen. Ist dies ohne weiteres möglich? Wie lange könnte man diese Rückstellungen stehenlassen, bis die Beträge ausgezahlt werden müssen? Besteht die Gefahr einer verdeckten Einlage? Wie könnte man diese Gefahr umgehen? 2. Urlaubsrückstellung: Der GuG hat im Jahr 2020 sage und schreibe einen ganzen Tag Urlaub nehmen können. Kann für die verbleibenden Tage eine Urlaubsrückstellung gebildet werden? Können die verbleibenden Tage in Form einer Auszahlung geleistet werden? Gibt es zeitliche Grenzen? 3. Gewährleistungsrückstellung: Im Jahr 2020 ist einer der größten Kunden unseres Mandanten weggebrochen. Dieser Kunde klagt nun diverse seiner vergangenen Geschäftspartner an. Unser Mandant fürchtet, dass in Zukunft auch er zum Ziel werden und für diverse Nachbesserungsarbeiten herangezogen werden könnte. Es besteht bis zum jetzigen Zeitpunkt nur der Verdacht, dass etwas gefordert werden könnte. Es wird zurzeit weder ein Anspruch durch den Kunden gestellt noch sieht unser Mandant tatsächlichen Bedarf an Nachbesserungsarbeiten. Auch in den vergangenen Jahren kam es bei diesem und bei anderen Kunden kaum zu nachträglichen Arbeiten. Reicht die bloße Sorge für die Bildung einer Gewährleistungsrückstellung? Was könnte hier als Bemessungsgrundlage dienen? Ist ein pauschaler Ansatz mit 0,5 % der Umsatzerlöse möglich?