Am 07.12.2022 ist der Sohn unseres Mandanten A verstorben. Im Testament festgelegte Alleinerbin vom verstorbenen Sohn unseres Mandanten ist dessen eheliche, minderjährige Tochter L (vertreten durch ihren Großvater -> unser Mandant A). Im Erbvermögen des Sohnes enthalten ist ein Gewerbebetrieb (Immobilienvermittlung- und verkauf), der im Anschluss an den Tod des Sohnes durch die Erbin, seine Tochter L vertreten durch unseren Mandanten A) abgewickelt wird. Eine notwendige Erlaubnis nach § 35c Gewerbeordnung zur Weiterführung des Gewerbebetriebes lag nicht vor, deshalb erfolgte die Abmeldung des Gewerbebetriebes bei der zuständigen Ortsgemeinde. Ertragsteuerlich gilt die Gesamtrechtsnachfolge. Bei der Umsatzsteuer endet die Unternehmereigenschaft des Sohnes mit dessen Tod. Die Frage, die sich nun stellt, ob die Erbin (minderjährige Tochter) nun eine Unternehmereigenschaft für die Abwicklung des Unternehmens ihres Vaters erwirbt. Hintergrund der Frage ist folgender: Im Unternehmensvermögen des verstorbenen Erblassers ist ein geleaster PKW vorhanden. Dieser wurde durch die Erbin, vertreten durch den Großvater (Mandant A) im Monat 02/2023 von der Leasinggesellschaft mit Umsatzsteuer angekauft. Dadurch hat die Erbin den Vorsteuerabzug aus der Anschaffung des PKW. Bei der anschließenden Weiterveräußerung des PKW von der Erbin an einen fremden Dritten erfolgt ein umsatzsteuerpflichtiger Weiterverkauf dieses PKW´s, der Käufer hat wiederum Vorsteuerabzug seinerseits aus dieser Anschaffung. Im Rahmen der Umsatzsteuersonderprüfung stellt sich nun die Frage, ob nun nach dem Tod des Sohnes eine neue Unternehmereigenschaft bei der Erbin als Abwicklerin des Gewerbebetriebes vorliegt, sodass die o.g. Ausführungen umsetzbar sind. Für Ihre Rückmeldung bedanke ich mich im Voraus.