Ein deutscher Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Spanien war bis einschließlich 2019 in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig, da sein gewöhnlicher Aufenthalt in Deutschland war. Mit der Corona-Pandemie hatte er keinen gewöhnlichen Aufenthalt mehr in Deutschland und war deshalb ab 2020 nicht mehr in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig. Der Steuerpflichtige war vor Beendigung der unbeschränkten Steuerpflicht mehr als zehn Jahre in D unbeschränkt steuerpflichtig. Gemäß dem DBA D/Spanien liegt die Ansässigkeit des Steuerpflichtigen in Spanien, da er dort den Mittelpunkt seiner Lebensinteressen hat. Der Steuerpflichtige hält (und hielt auch bei Beendigung der unbeschr. Steuerpflicht) 20 % der Anteile an einer Schweizer Kapitalgesellschaft. Grundsätzlich sind also alle Tatbestandsmerkmale der Wegzugsbesteuerung gem. § 6 AStG (a.F.) erfüllt. Die Frage ist, ob es eine Rolle spielt, dass zwar eine unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland bestanden hat, aber auch vor der Beendigung der unbeschränkten Steuerpflicht in Deutschland kein Besteuerungsrecht hinsichtlich der Dividenden/der Anteilsveräußerung aus den Anteilen an der Schweizer Kapitalgesellschaft bestanden hätte, da gemäß DBA D/Spanien die Ansässigkeit in Spanien war und gemäß DBA Spanien/Schweiz auch Spanien als Ansässigkeitsstaat das Besteuerungsrecht haben sollte. Oder wäre hier das DBA D/Schweiz zu prüfen? Liegen beim Steuerpflichtigen trotzdem Anteile i.S.d. § 17 Abs. 1 S. 1 EStG vor, so dass alle Voraussetzungen der Wegzugsbesteuerung erfüllt sind?