Herrn S. wurde im Jahr 2005 ein mit einer Doppelhaushälfte bebautes Grundstück in St. Gilgen/Österreich übertragen. Herr S. ist Rechtsanwalt und hat als solcher ein Diplom von einer deutschen Universität, aber auch den Mag. iur. in Österreich absolviert. Seine Rechtsanwaltskanzlei betreibt er von Deutschland aus. Im Jahr 2013 meldete Herr S. eine Zweigstelle in St. Gilgen an, sie ist bei der Anwaltskammer als solche gemeldet. Genutzt wurde die Adresse für die Postzustellung, Klienten wurden dort nie empfangen. Es gibt in St. Gilgen auch kein Arbeitszimmer, gearbeitet hat Herr S. ausschließlich vom Schreibtisch aus. Für die Fahrten nach Österreich zur regelmäßigen Leerung des Briefkastens wurden Fahrtkosten abgesetzt, die bei der letzten Betriebsprüfung auch als solche anerkannt wurden. Sonstige Kosten oder Abschreibungen wurden nicht als Betriebsausgaben abgesetzt. Herr S. hatte zwar einen österreichischen Mobilfunkvertrag, aber dies war vor allem seiner persönlichen Wohnsituation in Grenznähe zu Österreich geschuldet und der Tatsache, dass das deutsche Mobilfunknetz dort unzureichend funktionierte. Die Kosten für den Mobilfunkvertrag wurden als Betriebsausgaben geltend gemacht. Herr S. möchte die Immobilie in Österreich nun verkaufen. Die Frage ist, ob der Verkauf der Immobilie in Deutschland der Steuerpflicht unterliegt. Die Immobilie ist nicht im Inland belegen. Kommt es durch die Anmeldung als Zweigstelle und die Absetzung der Fahrtkosten dorthin zu einer Steuerverstrickung und dadurch zu einem steuerpflichtigen Veräußerungserlös in Deutschland?