Unsere Mandantin ist mit ihrem Mann am 09.05.2021 nach Deutschland gezogen. Vorher wohnte sie in Großbritannien. In der UK hatte sie eine Limited, bei der sie alleinige Gesellschafterin gewesen ist. Den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung haben wir am 06.09.2021 abgeschickt mit Beginn der Tätigkeit zum 04.10.2021. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden weiterhin Rechnungen von der UK an die Kunden geschrieben, erst ab dann kamen die Rechnungen von ihr aus Deutschland. Seit ihrem Umzug nach Deutschland war sie nicht mehr physisch in der UK, hatte auch keine gemieteten Räume und hat ihre Rechnungen lediglich als Limited gestellt, da sie noch kein Gewerbe in Deutschland angemeldet hatte. Die Tätigkeit ist dieselbe geblieben wie in UK aus der Limited heraus. Es gilt zu prüfen, ob eine Betriebsstätte noch vor der steuerlichen Anmeldung in Deutschland vorliegt und inwiefern die Dividenden, die bereits in UK versteuert wurden, in der deutschen Steuererklärung zu berücksichtigen sind. Wenn die Betriebsstätte schon am Umzug, 09.05.2021, bestand, sind dann sämtliche Umsätze, die vom 09.05. bis 04.10.21 auf englische Limited Rechnung geschrieben wurden, ebenfalls in Deutschland als Umsatz und Einkommen zu versteuern? Wenn dem so ist, müssen die Einkünfte (Dividenden) aus der UK aus der Limited dann ggf. nicht ein zweites Mal in der Einkommensteuererklärung angesetzt werden? Wahrscheinlich ist der Steuerbescheid in der UK noch änderbar. Wäre es dann empfehlenswert die Rechnungen in den UK zu stornieren und sämtliche Umsätze auf Rechnung des deutschen Einzelunternehmens auszustellen, falls es ohne diesen Schritt zu einer Doppelbesteuerung kommen würde?