Ich vertrete einen Mandanten, der zu 50 % an zwei GmbHs beteiligt ist. Neben ihm ist dieselbe Person an beiden GmbHs ebenfalls mit 50 % beteiligt. Im Laufe der letzten zwölf Monate ist folgende Situation entstanden: GmbH A hat der GmbH B durch verschiedene Zahlungen insgesamt 500.000 € Darlehen gewährt. Das Geld hierfür wurde von beiden Gesellschaftern gleichermaßen zunächst GmbH A zur Verfügung gestellt und bei Bedarf von dieser an GmbH B weitergeleitet. Nun soll GmbH B, welche ein Restaurant betreibt, veräußert werden. Um überhaupt einen Käufer zu finden, soll vor der Veräußerung eine Entschuldung der GmbH B vorgenommen werden. Nach der Vorstellung meines Mandanten soll auf das Darlehen verzichtet werden, so dass das Darlehen in GmbH B gewinnerhöhend aufzulösen wäre. In GmbH A wäre das Darlehen abzuschreiben unter Ausweisung eines entsprechenden Verlustes. Zur Gesamtsituation ist noch zu erwähnen, dass GmbH A, die eigentlich einen völlig anderen Unternehmensgegenstand hat (Immobilienentwicklung), in den ersten Monaten das Restaurant betrieben hat und nach kurzer Zeit den Restaurantbetrieb auf die neu gegründete GmbH B übertragen hat. Das zuvor von der A erworbene Mobiliar wurde der B in Rechnung gestellt, die noch offenen Raten (fast noch der komplette Betrag) sollen ebenfalls erlassen werden. Nun meine Frage: Ist der aus dem Darlehensverlust entstehende Verlust Ihrer Auffassung nach vollständig mit etwaigen Gewinnen der GmbH aus dem originären Geschäftsfeld steuerlich verrechenbar? Sehen Sie eine andere Gestaltungsmöglichkeit in dieser Situation? Ein Darlehensverzicht mit Besserungsschein kommt offensichtlich nicht in Frage, da der neue Eigentümer der GmbH B von zukünftigen Gewinnen nichts „abgeben möchte“.