Wir haben eine Einheits-GmbH & Co. KG mit drei Kommanditisten. In der Vergangenheit wurden die Anteile der Komplementär-GmbH, die am Vermögen der KGF nicht beteiligt ist, am Gewinn der KG bei der GmbH auf einem Forderungskonto und bei der KG auf einem variablen Kapitalkonto gebucht. Hier hat sich über die Jahre eine Forderung der GmbH gg. der KG von ca. 500 T€ (per 31.12.2021) angesammelt. Die Forderung wird mit 1 % verzinst, und die Zinsen erhöhen die Forderung. Die KG ist „vermögend“ in dem Sinne, dass sie neben der Beteiligung an der GmbH über weiteres Gesellschaftsvermögen verfügt, in dem „ausreichend“ (> 500 T€) stille Reserven vorhanden sind. Die Gewinnverteilung in der KG wurde entsprechend der dem Finanzamt bekannten Gewinnverteilungsabrede vorgenommen. Zu dieser Konstellation habe ich nun folgende Fragen: Ist es grundsätzlich möglich, dass das Finanzamt im Rahmen einer Bp die o.g. Forderung der GmbH ggü. der KG als nicht mehr werthaltig einstuft und als ausgeschüttet behandelt? Wenn ja, – unter welchen Voraussetzungen ist dies möglich angesichts der dargestellten Vermögenssituation der KG, – trifft dies auch für Zeiträume vor dem 31.12.2020 zu, wenn die Steuerbescheide der KG und der GmbH bis einschließlich 2020 endgültig sind, – wäre für Zeiträume ab 2021 die ganze Forderung betroffen oder nur die Zuführung ab 01.01.2021, – wie würde die nachträgliche Besteuerung der Ausschüttung durchgeführt (Kapitalertragsteuer bei der GmbH und Einkommensbesteuerung der Kommanditisten)? Insbesondere: Könnte sich das FA direkt an die Kommanditisten wenden ohne Anrechnung einer Kapitalertragsteuer?