Meine Mandantin plant den Verkauf einer Eigentumswohnung. Diese wurde im Jahr 2020 durch die Mutter meiner Mandantin erworben. Die Mutter ist im Jahr 2014 verstorben. Gemäß Erbschein waren der Vater der Mandantin und meine Mandantin zu jeweils 1/2 Erbe. Die Wohnung war schuldenfrei. Gemäß notariellem Vertrag vom 16.01.2015 hat der Vater der Mandantin seinen Erbteil von 1/2 an der Erbengemeinschaft zur alleinigen Berechtigung mit sofortiger schuldrechtlicher und dinglicher Wirkung übertragen. Als Gegenleistung hat er sich den Nießbrauch auf Lebenszeit an der Eigentumswohnung vorbehalten. Des Weiteren wurden als Gegenleistung diverse Möglichkeiten einer Rückübertragung, beispielsweise für den Fall des Vorversterbens des Erwerbers, vereinbart. Außerdem war als Gegenleistung geregelt, dass sich meine Mandantin den Wert der Zuwendung des Veräußerers, soweit er die Gegenleistung übersteigt, auf seinen künftigen Pflichtteilsanspruch am Nachlass des Veräußerers anrechnen lassen muss, diesen im Verhältnis zu den übrigen Abkömmlingen des Veräußerers beim Eintritt der gesetzlichen Erbfolge beim Tod des Veräußerers jedoch ausdrücklich nicht auszugleichen hat. Der Vater ist im Jahr 2020 verstorben. Meine Mandantin war Alleinerbin. Die Mandantin hat die Wohnung renoviert, danach vermietet und möchte sie nun veräußern. Meines Erachtens gilt im Rahmen des § 23 EStG die Wohnung als im Jahr 2000 als angeschafft. Die Mandantin selbst hat keinen Erwerb getätigt, so dass die Zehnjahresfrist überschritten ist.