Sachverhalt: Der Vater V hat seinem Sohn vor 15 Jahren ein Grundstück geschenkt. Das Grundstück hatte sich davor schon immer im Familienbesitz befunden und der V hatte das Grundstück geerbt. Der Sohn hat auf dem Grundstück ein Haus errichtet. Der Sohn lässt sich jetzt von seiner Ehefrau scheiden. Bei der Schenkung des Grundstücks vom Vater an den Sohn wurde vereinbart, dass der Vater im Scheidungsfall ein Rückforderungsrecht am Grundstück hat. Der Vater übt jetzt das Rückforderungsrecht aus und fordert vom Sohn das Grundstück zurück. Für das auf dem Grundstück errichtete Gebäude zahlt der Vater dem Sohn 500.000 € Wertausgleich. Der V verkauft das Grundstück und Gebäude dann zeitnah für 800.000 € an einen fremden Dritten. Frage: Liegt in Bezug auf das Grundstück durch die Rückforderung ein Anschaffungsgeschäft vor? Ergibt sich somit beim Verkauf von Grundstück und Gebäude ein Veräußerungsgewinn von 300.000 € (Anschaffung Gebäude 500.000 €, keine Anschaffungskosten Grundstück, da zurückgefordert und schon immer im Familienbesitz ohne nachweisbare Anschaffungskosten)? Oder ergibt sich nur in Bezug auf das Gebäude ein privates Veräußerungsgeschäft mit Anschaffungskosten 500.000 € und Veräußerungspreis 500.000 €? Oder hängt die Frage, ob ein privates Veräußerungsgeschäft vorliegt, am Grundstück, und da der V dieses Grundstück nur zurückfordert, liegt insgesamt sowohl für Grundstück als auf für das Gebäude beim zeitnahen Verkauf des V an einen fremden Dritten kein privates Veräußerungsgeschäft vor?