Eine GbR mit zwei Mitunternehmern (jeweils hälftig beteiligt) beschließt zum 31.12. die Auflösung durch Kündigung des einen Gesellschafters. Laut Gesellschaftsvertrag ist vereinbart: „Im Falle der Kündigung scheidet der kündigende Gesellschafter aus der Gesellschaft aus. Der verbleibende Gesellschafter ist berechtigt, das Unternehmen mit Aktiva und Passiva unter Ausschluss der Liquidation zu übernehmen und fortzuführen. Dem ausscheidenden Gesellschafter ist das Auseinandersetzungsguthaben auszuzahlen. Bei der Feststellung des Auseinandersetzungsguthabens sind Aktiva und Passiva mit ihrem wahren Wert einzusetzen. Der Geschäftswert ist nicht zu berücksichtigen. Die Auszahlung des Auseinandersetzungsguthabens hat in vier gleichen Vierteljahresraten zu erfolgen, von denen die erste drei Monate nach dem Ausscheiden fällig ist. Das Auseinandersetzungsguthaben ist ab dem Ausscheidungszeitpunkt in Höhe des jeweiligen Hauptrefinanzierungssatzes der Europäischen Zentralbank zu verzinsen.“ Während ein Mitunternehmer mit Abfindung in Höhe von 50 T€ ausscheidet, will der andere Mitunternehmer A den Betrieb (Diskothek) fortführen und übernimmt dabei sämtliche Aktiva und Passiva. Das Unternehmen hat m.E. bis auf die Buchwerte im AV (68 T€) keinen Firmenwert, da durch die Pandemie die Diskothek bis auf Weiteres geschlossen ist. Die Kapitalkonten der Gesellschafter belaufen sich auf jeweils 50 T€. Kann der übernehmende Gesellschafter die Buchwerte übernehmen und den Betrieb als Einzelunternehmen fortführen? Der andere Gesellschafter hat m.E. einen Veräußerungsvorgang. Gibt es einen Unterschied, wenn die Abfindung aus dem Gesellschaftsvermögen der GbR oder aus dem Privatvermögen des übernehmenden Gesellschafters erfolgt?