Bei meinen Mandanten geht es zum einen um den Zeitpunkt vor dem englischen Brexit aus der EU. Meine Mandanten betreiben den Vertrieb von Ton- und Datenträgern seit 1998 in Deutschland und seit 1999 mit Lieferungen in das Vereinigte Königreich Großbritannien. Zunächst wurden die Ton- und Datenträger in Deutschland für beide Märkte hergestellt. Heute werden die Aufträge beider Gesellschaften fast ausschließlich wegen des Preisverfalls in Tschechien gefertigt. Die beiden deutschen Gesellschafter betreiben den deutschen Geschäftsbereich als GmbH & Co. KG und den englischen Geschäftsbereich als englische Limited mit Eintragung und Meldungen in das Company Register für Wales und England. Neben den beiden Gesellschaftern, die zu gleichen Teilen das Share Capital vertreten, gab es einen weiteren angestellten Director, der nicht am Capital beteiligt war, sowie weitere Mitarbeiter. Die Gewinne wurden in London ermittelt, mit Körperschaftsteuer versteuert (zuletzt 19 %) und bis zum letzten Jahr thesauriert. Zu Weihnachten 2020 wurden große Teile der thesaurierten Gewinne der vergangenen Jahre ausgeschüttet, so dass sie noch vor dem Brexit geflossen sind. Die Mandanten fragen mich, ob die Ausschüttung dem deutschen Finanzamt zu melden ist. Die Ausschüttung ist dem Londoner Finanzamt gemeldet worden. Die englische Quellensteuer beträgt gemäß DBA 0 %. Gibt es eine fiktive Anrechnung von 25 % Kapitalertragsteuer/Quellensteuer und/oder einen Progressionsvorbehalt? Und welche Behandlung erfahren Ausschüttungen im Jahr 2021 nach dem Brexit?