Mandant hatte früher einen Gewerbebetrieb – Handel mit Granitsteinen – in Deutschland. Er hat seinen Gewerbebetrieb im Jahr 2017 nach Beirut/Libanon verlagert. Damals wollte er „mit der deutschen Steuer nichts mehr zu tun haben“. Ich belehrte ihn damals schriftlich, dass er zu diesem Zweck ALLE Verbindungen mit Deutschland kappen müsse. Nun war er damals noch verheiratet, hatte und hat drei Kinder und er hatte noch ein privates Eigenheim mit gering valutierenden Grundschulden. Ich wies darauf hin, dass mit Libanon kein DBA besteht und er auch mit seinen libanesischen Einkünften in Deutschland unter Anrechnung der gezahlten libanesischen Steuer der Einkommensteuer unterliegt. Nun hat das Finanzamt einen Schätzbescheid für 2018 erlassen und ihn aufgefordert, die Einkommensteuererklärung 2019 einzureichen. Er war auskunftsgemäß in den letzten drei Jahren nur wenige Wochen in Deutschland und will sich bald von seiner Frau scheiden lassen. Meine Fragen: 1.) Können wir rückwirkend für 2018 bis 2021 die Ansässigkeit in Deutschland ausschließen? Meines Erachtens ist dies ein schwieriges Nachweisproblem. 2.) Ist meine Auffassung richtig, dass, wenn 1.) nicht greift, nun für 2018 bis 2021 die nach deutschen Grundsätzen ermittelten gewerblichen Einkünfte aus Libanon in der Anlage G erklärt werden müssen unter Anrechnung der libanesischen Einkommensteuer? 3.) Kann er seine Steuerpflicht in Deutschland eliminieren, wenn er sein Eigenheim noch besitzt und eine Mitgliedschaft bei einer deutschen Krankenversicherung besitzt?