Unser Mandant war bis zum 15.03.2022 Gesellschafter-Geschäftsführer einer polnischen Kapitalgesellschaft (sp.z.o.o.), die in Polen operativ tätig ist. Seit dem 15.03.2022 ist seine Ehefrau einzige Geschäftsführerin und unser Mandant als Prokurist bestellt. Er ist zudem Gesellschafter einer deutschen GmbH & Co. KG, welche steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferungen von Maschinen nach Polen (an die o.g. sp.z.o.o.) tätigt. Der Wohnsitz unseres Mandanten ist im Juli 2021 nach Polen verlegt worden, nachdem er in den vergangenen Jahren stets unbeschränkt steuerpflichtig in Deutschland gewesen ist. In der Komplementär-GmbH wurde ein zusätzlicher Geschäftsführer mit Wohnsitz in Deutschland installiert, damit sich der Ort der Geschäftsleitung bei Wegzug unseres Mandanten nicht nach Polen verlagert und die GmbH & Co. KG aufzulösen wäre. Im Sonderbetriebsvermögen (SBV) der deutschen GmbH & Co. KG hält unser Mandant u.a. die Anteile an der (polnischen) sp.z.o.o. und an einer (polnischen) Spolka Jawna (vergleichbar mit einer OHG). Es ist nun eine Dividendenausschüttung (Altgewinne) von der sp.z.o.o. an unseren Mandanten geplant. In Polen zahlt er nach Auskunft des polnischen Steuerberaters 19 % Steuer auf die Dividende. Wie wird die Dividende, die unserem Mandanten über das SBV der GmbH & Co. KG zuzurechnen ist, in Deutschland besteuert? Wie erfolgt dann die Vermeidung der Doppelbesteuerung? Es steht weiterhin zur Debatte, dass die Gesellschaft zur Versteuerung nach dem estnischen CIT (möglich seit 2022) optieren möchte. Wie verhielte es sich in diesem Fall mit der Besteuerung von Ausschüttungen neu erwirtschafteter Gewinne? Welche Auswirkungen ergäben sich, wenn unser Mandant weiterhin in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig wäre?