Unser Mandant hat vor 4 Jahren ein unbebautes Grundstück angeschafft (800 T€), welches er mit einem EFH zur Privatnutzung bebauen wollte. Die geplante Privatnutzung kann nachgewiesen werden. Es sind jedes Jahr Zinsaufwendungen angefallen (gesamt 150 T€) zur Finanzierung des Kaufpreises des Grundstücks, zudem Architektenleistungen (50 T€) für den Bau der Immobilie. Aufgrund eines Rechtsstreits mit dem damaligen Verkäufer wird die Immobilie nun wieder verkauft, ohne dass die Privatnutzung jemals stattgefunden hat. Eine Wertsteigerung ist in der Zwischenzeit eingetreten (Wert ca. 1100 T€), für uns stellen sich zwei Fragen: – Kann die Wertsteigerung wegen geplanter, aber nicht realisierter Eigennutzung steuerfrei erfolgen? (Falls relevant: Es handelt sich nicht um einen immobilienkundigen Investor, die Veräußerungsabsicht bestand bei Erwerb nachweislich nicht.) – Falls steuerpflichtig (wovon wir ausgehen): Können in die Berechnung eines steuerpflichtigen Gewinns sämtliche Kosten, die im Zusammenhang mit der Immobilie entstanden sind, mit eingerechnet werden? Die Zinsen, Architektenleistungen sind am Ende betrachtet für dieses gesamte Immobilienprojekt angefallen, die Veräußerung soll den entstandenen Schaden insgesamt schmälern. Im HGB gibt es die Möglichkeit, Zinsaufwendungen zu den Herstellungskosten zu aktivieren, hier handelt es sich wohl auch um Herstellungskosten eines dann letztlich nicht gebauten Gebäudes, somit sind diese evtl. den Anschaffungskosten des Grund und Bodens zuzuschreiben?