Unsere Mandanten (Ehepaar, jeweils 50 %) haben im Jahr 2023 ein Grundstück aufgeteilt in zwei Flurstücke gekauft. Im Notarvertrag ist dem kleineren Flurstück ein Kaufpreis von 90.000 € zugeteilt worden. Der gemeine Wert des kleineren Flurstücks würde aber realistisch bei ca 200.000 € liegen. Das kleinere Flurstück soll nun wieder verkauft werden. Das größere Flurstück soll bebaut werden und teils der Eigennutzung und teils der Vermietung durch die Ehegatten dienen. Der Erlös des kleinen Flurstücks soll für die Bebauung des größeren Flurstücks verwendet werden. Wäre es möglich, das Grundstück der minderjährigen Tochter zu schenken und ihr gleichzeitig auch einen Anteil an dem im Besitz verbleibenden großen Flurstück einzuräumen? In der Folge würde dann die minderjährige Tochter das kleinere Flurstück verkaufen und der Veräußerungsgewinn würde somit mit ihrem persönlichen Steuersatz besteuert werden. Mit dem Veräußerungserlös würde die Tochter dann ihren Anteil an den Bebauungskosten am großen Flurstück leisten. Frage 1: Könnte dieses Vorgehen steuerlich so umgesetzt werden? Frage 2: Ist die Veräußerung dann teilweise steuerbefreit, da die anteilige Nutzung zu privaten Wohnzwecken von Anfang an geplant war, auch wenn die Herstellung noch nicht abgeschlossen ist und eine tatsächliche Nutzung tatsächlich noch nicht erfolgen kann? Anmerkung: Die Absicht zur Wiederveräußerung des kleineren Flurstücks hat sich erst nach dem Kauf ergeben. Ursprünglich sollten beide Flurstücke teils der Eigennutzung und teils der Vermietung dienen. Frage 3: Kann man bei einem Verkauf durch die Ehegatten trotz Kaufpreisaufteilung im Notarvertrag den tatsächlichen gemeinen Wert als AK bei der Ermittlung des Gewinns nach § 23 EStG zugrunde legen? Wenn ja, wie sollte bestenfalls der Nachweis erfolgen? Durch Gutachten?