Der Sachverhalt stellt sich folgendermaßen dar: Es geht um zwei Wohnungseinheiten (jeweils Teileigentum in einem MFH). Diese sind aktuell mittels eines Durchbruchs zusammengelegt, rechtlich aber noch abgetrennt. Die eine WE steht im Eigentum der Mutter (M). Diese wurde im Jahr 2012 fremdüblich erworben. Die andere Wohneinheit ist im Eigentum der Tochter (T). Diese wurde 2018 entgeltlich erworben. Beide zusammengelegte Wohnungen werden von T und ihrer Familie seit 2018 ununterbrochen zu eigenen Wohnzwecken genutzt. Nun möchte M an T ihre Wohnung zu einem Preis deutlich unter dem Marktpreis (Verkehrswert ca. 500.000 €, Kaufpreis ca. 100.000 €) veräußern. Im Folgenden sollen die Wohnungen rechtlich zusammengelegt (hierfür ist im vorliegenden Fall lt. Notar die Verkauf notwendig) und Ende Juli/August zum Verkehrswert von ca. 1 Mio. € an einen Dritten veräußert werden. Die Wohnungen werden bis zur Veräußerung weiterhin von T und ihrer Familie bewohnt. Fragen hierzu: 1. Der Verkauf der M an T stellt einen teilentgeltlichen Vorgang dar und ist daher in einen entgeltlichen und unentgeltlichen Teil aufzuteilen? 2. Für den unentgeltlichen Teil ist hier keine Veräußerung anzunehmen und T tritt bezüglich des Anschaffungszeitpunkts und der Kosten in die „Rechtsstellung“ der M ein, würde also die Behaltenszeiten übernehmen? 3. Für den entgeltlichen Teil wäre ein privates Veräußerungsgeschäft nach §§ 22, 23 EStG denkbar? Dies sollte aber aufgrund der Behaltensfrist von über zehn Jahren ausgenommen sein? 4. Für den geplanten Weiterverkauf zu 1 Mio. € an einen Fremden im Juli/August würde mich die Prüfung der §§ 22, 23 EStG im ersten Schritt zum Ergebnis bringen, dass ein priv. VG ausgenommen ist, da weiterhin die gesamte Wohnung zu eigenen Wohnzecken genutzt wird? Bezüglich der hinzuerworbenen Wohnung ist dies ja rechtlich „seit Anschaffung“ gegeben. Der überschaubare Zeitraum von ein bis zwei Monaten stellt hier kein Hindernis dar?