Sachverhalt: Die Eheleute M und F haben ein gemeinsames selbstgenutztes Haus und zwei vermietete Eigentumswohnungen, die beiden Eheleuten zu je 1/2 gehören. Die Scheidung war letztes Jahr. Da beide Wohnungen vor zwölf Jahren erworben wurden, ist die zehnjährige Spekulationsfrist abgelaufen. Das selbstgenutzte Haus bekommt der Ehemann M. Er übernimmt das Darlehen und hat sich im Rahmen eines bei der Scheidung geschlossen Vergleichs verpflichtet, einen Ausgleich von 50.000 € an die Exfrau zu zahlen. Die Wohnungen waren nicht Teil der Vereinbarung. Im Rahmen des endgültigen Zugewinnausgleichs soll nun jede Seite eine Eigentumswohnung für sich bekommen. Während M nach Erwerb des halben Eigentumsanteils von F weiter vermieten und die Wohnung behalten möchte, will die Frau die Wohnung unmittelbar nach dem Erwerb des Eigentumsanteils von M direkt verkaufen. Die Darlehen werden jeweils von den Erwerbern übernommen. Die für F bestimmte Wohnung ist abzüglich des Darlehens rund 40.000 € mehr wert, so dass dem Mann 20.000 € von seiner ursprünglich 50.000-€-Ausgleichszahlung für das Haus erlassen werden sollen. Frage 1: Wird durch den Erwerb der jeweils hälftigen Miteigentumsanteile die zehnjährige Spekulationsfrist für den hinzugewonnenen Eigentumsanteil wieder in Gang gesetzt? Ich gehe davon aus: Ja! Frage 2: Welcher Wert wird als Anschaffungskosten für den neu erworbenen Eigentumsanteil angesetzt? Die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises von vor zwölf Jahren, als die Eheleute die Wohnung gemeinsam kauften? Oder der aktuelle gemeine Wert des halben Miteigentumsanteils zum Zeitpunkt der Vereinbarung über den Zugewinnausgleich?