Ein Unternehmen A aus Rumänien bestellte im Jahr 2020 Kaltwassersätze in Italien. Allerdings ist deren Kunde abgesprungen. Hiervon hat meine Mandantin die X-GmbH mit Sitz und Geschäftsleitung in Deutschland, die auch auf dem Gebiet (Im- und Export von Bauteilen elektrischer und elektronischer Geräte sowie Vermittlung solcher Im- und Exportgeschäfte) tätig ist, erfahren. Die X-GmbH informiert ein Unternehmen R aus Russland darüber, dass A weiterhin die Kaltwassersätze zum Verkauf anbietet. Da R plant, ein Gebäude zu bauen, ist es an den Kaltwassersätzen interessiert und schließt (über die X-GmbH als Vermittler) einen Kaufvertrag mit A über die Kaltwassersätze ab. Diese werden im Jahr 2020 bestellt und im selben Jahr von R direkt in Italien beim Hersteller abgeholt. Die Vertragserfüllung erfolgt demnach im Jahr 2020. Anschließend werden die Kaltwassersätze vom Unternehmen R bis zur zukünftigen Inbetriebnahme eingelagert. Vereinbart wurde, dass die X-GmbH vom Käufer, dem Unternehmen R, für die Vermittlung der Kaltwassersätze eine Provision in Höhe von 10 % des Kaufpreises erhält. Der Provisionsanspruch ist dabei mit Inbetriebnahme der Kaltwassersätze und spätestens zum 31.12.2021 fällig und wird nun abgerechnet. Entsprechend dem Realisationsprinzip nach § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB stellt sich die Frage, ob die Provision in Höhe von 10 % des Kaufpreises bei der X-GmbH in der Bilanz des Jahres 2020 zu berücksichtigen ist, da die Vertragserfüllung im Jahr 2020 erfolgt und der Provisionsanspruch damit zweifelsfrei gewährleistet ist. Ist die Bilanzierung der Vermittlungsprovision im Jahr 2020 korrekt?