Unser Mandant war seit 2012 mit einem Kommanditanteil von € 100,00 (entspricht 10 %) an der AB UG & Co. KG beteiligt. Mit schuldrechtlichem Vertrag vom 30.06.2021 über die Veräußerung und Abtretung einer Kommanditbeteiligung wurde der Kommanditanteil des zweiten Kommanditisten von € 900,00 (entspricht 90%) auf unseren Mandanten übertragen. Der Beschluss der Gesellschafterversammlung über die Übertragung datiert vom 22.06.2021. Verkauf und Abtretung sollten mit schuldrechtlicher Wirkung zum 30.06.2021, 23.59 Uhr („Stichtag“) an den Käufer übergehen. Weiter wurde geregelt: „Die dingliche Übertragung des Kommanditanteils erfolgt im Verhältnis zu Dritten jedoch erst mit der Eintragung des Käufers als Kommanditist kraft Sonderrechtsnachfolge im Handelsregister.“ Die notarielle Anmeldung zum Handelsregister erfolgte am 15.10.2021. Die Kommanditeinlagen waren voll eingezahlt und wurden nicht zurückgezahlt. Die Stände der Kapitalkonten der Parteien zum 30.06.2021 waren wie folgt durch Verluste gemindert: Kapitalkonto I Kapitalkonto II Kapitalkonto III Verkäufer 900,00 € 0,00 € -200.000,00 € Käufer/Mandant 100,00 € 0,00 € -10.000,00 € Die Gesellschaft hält Grundbesitz. Mit dem Bodenwert wäre der Grundbesitz mit € 1.600.000,00 anzusetzen. Im Grundbuch ist eine an eine Bank abgetretene Grundschulden in Höhe von € 2.750.000,00 eingetragen. Der Kaufpreis für den Kommanditanteil betrug € 1,00. Darüber hinaus verpflichtete sich unser Mandant, der Gesellschaft einen Betrag von bis zu € 120.000,00 zur Verfügung zu stellen zur Deckung der operativen und administrativen Kosten. 1. Frage: Unterliegt der Anteilserwerb der Grunderwerbsteuer? 2. Frage: Handelt es sich bei dem Kaufpreis von € 1,00 um einen symbolischen Kaufpreis, der dann vom Finanzamt nicht anerkannt wird? Wie hoch wäre im Falle der Nichtanerkennung des Kaufpreises von € 1,00 der Grundbesitzwert?