Die vereinfachte Frage lautet: Ist eine steuerneutrale OHG-Gründung möglich? Sachverhalt: Wir haben zwei Apothekerinnen. Davon betreibt bereits die eine Dame (A) eine Apotheke. Die zweite Apothekerin (B) möchte dem Einzelunternehmen von A beitreten (diese Apotheke soll ferner mit „O“ bezeichnet werden), so dass ab dem 1.1.2023 die Geschäfte gemeinschaftlich geführt werden. Mit Wirkung zum 1.1.2023 werden die beiden A + B eine weitere Apotheke erwerben. Nun wäre ein Beitritt nach § 24 UmwStG so zu vollziehen, dass B einen Betrag in gleicher Höhe zu leisten hätte wie A. Der Wert der Apotheke O ist lt. Gutachten ca. 500.000 €. Somit hat B ebenfalls 500.000 € in die OHG einzubringen, damit sich das gewünschte Beteiligungsverhältnis von 50 %/50 % einstellt. Sehen wir dies richtig? Das Problem daran ist, dass B diese 500.000 € nicht hat. Somit ist unser Gedanke, die lt. Gutachten festgestellten Werte i.H.v. 500.000 € zu 50 % an B zu veräußern, also eine Art Asset Deal. Hierfür müsste B dann einen anteiligen Kaufpreis i.H.v. 250.000 € beibringen. Dies wäre finanzierbar. A würde einen Gewinn aus der Aufdeckung der stillen Reserven aus dem Verkauf von 50 % der WG aufdecken. Sofern Sie hier bereits ein Problem sehen, bitte ich, dies anzumerken. Ausgehend davon, dass dies funktioniert, müssten nun die jeweils 50 % gehaltenen Assets in eine Personengesellschaft eingebracht werden. Wichtig soll dabei sein, dass die restlichen 50 % der stillen Reserven von A, welche noch nicht aufgedeckt wurden, durch den Vorgang nicht aufgedeckt werden. Ist hier der § 24 UmwStG anwendbar? Könnte eine Übertragung nach § 6 (5) EStG in Betracht kommen? Hätten Sie eine anderweitige Empfehlung, wie dieser Fall gelöst werden könnte? Ziel soll es sein, dass B nur 250.000 € für eine 50-%-Beteiligung am EU der A bezahlt und sich dadurch eine OHG der Personen A und B im Beteiligungsverhältnis 50/50 einstellt.