In dem Buch „Die Unternehmensumwandlung“ von Schwedhelm (8. Auflage) gibt es auf Seite 263 unter Rz. 1136 den Hinweis, dass es „Gestaltungsmöglichkeiten gibt, einen Übernahmeverlust steuerlich zu realisieren, indem die übertragende GmbH nach § 11 Abs. 1 UmwStG stille Reserven realisiert“. Unter Realisierung verstehe ich, dass der Übernahmeverlust genutzt werden kann, um einen „anderen steuerpflichtigen Gewinn“ zu egalisieren. Fraglich ist daher, was damit gemeint ist. Wird auf der Ebene der übertragenden GmbH die Aufdeckung der stillen Reserven „gewählt“, entsteht dort ein laufender Gewinn. Entsprechend erhöht sich der Buchwert des auf die übernehmende GmbH übergehenden Vermögens. Entsprechend reduziert sich ein Übernahmeverlust. Ganz konkret habe ich den Fall, dass eine GmbH1 die Anteile an der GmbH2 erwirbt. Das einzige Vermögen der GmbH ist eine Immobilie, die abgeschrieben ist. Entsprechend gibt es einen hohen Beteiligungsansatz in der Bilanz der GmbH1. Nun soll die GmbH2 auf die GmbH1 verschmolzen werden. Hinweise zur Grunderwerbsteuer benötige ich nicht. Fraglich ist, ob es in diesem Fall eine Gestaltung gibt, den Übernahmeverlust steuerlich zu realisieren. Im Ergebnis kann ja nur der Buchwertansatz, ein Zwischenwert oder der gemeine Wert angesetzt werden. Wird der Buchwertansatz gewählt, ergibt sich im Rahmen der Verschmelzung ein Übernahmeverlust, der steuerlich außer Ansatz bleibt. Wird der gemeine Wert angesetzt, entsteht auf der Ebene der GmbH2 ein laufender Gewinn in Höhe der stillen Reserven. Bei der GmbH1 kann die Immobilie dann neu abgeschrieben werden. Ein Übernahmeverlust würde in diesem Fall ja gar nicht entstehen. Welche Gestaltungsmöglichkeit könnte hier gemeint sein?