Sachverhalt: Die Personen A, D und As Onkel O sind an der ADO GbR beteiligt, O = 40 %, A und D = 30 %. Die GbR vermietet eine Immobilie und ist damit rein vermögensverwaltend tätig. O möchte seine Anteile zu gleichen Teilen an A und D verkaufen. Die Spekulationsfrist (§ 23 EStG) läuft erst Ende 2021 ab. Der Verkehrswert der Immobilie wird auf 2,8 Mio. € geschätzt, mit dem Ertragswertverfahren lässt sich ein Wert von ca. 1,4 Mio. € ermitteln. Die drei Parteien haben sich daher auf einen Wert von 2,0 Mio. € geeinigt. Es bestehen noch Schulden i.H.v. 730.000 € und 190.000 €. Der Kaufpreis an O (gesamt) soll sich wie folgt zusammensetzen: 440.000 € (Anteil Vermögen) + 292.000 € + 76.000 € (jeweils anteilige Schuldübernahme) = 808.000 €. A und D würden dann jeweils die Hälfte des Kaufpreises übernehmen und später jeweils zu 50 % an der GbR beteiligt sein. Ein Kaufvertragsentwurf liegt bereits vor. Im Entwurf ist festgehalten, dass die Durchführung des Anteilsverkaufs erst erfolgen soll, wenn die Spekulationsfrist abgelaufen ist. Der Abschluss des Kaufvertrags vor Ablauf der Spekulationsfrist sollte aber m.E. unabhängig vom Vertragsinhalt bereits ein steuerpflichtiges privates Veräußerungsgeschäft auslösen. Fragen: 1. Entsteht bei dem dargestellten Vorgang Grunderwerbsteuer für A und D? 2. Welche ertragsteuerlichen Folgen ergeben sich für die Erwerber und den Veräußerer unter der Annahme, dass der Kaufvertrag bereits vor Ablauf der Spekulationsfrist abgeschlossen wird? 3. Handelt es sich um eine gemischte Schenkung (mit Bezug auf die Differenz zwischen Verkehrswert & geeinigtem Wert)? Wie ist die Bemessungsgrundlage für die Schenkungssteuer zu bestimmen? 4. Sind weitere steuerliche Folgen zu beachten?