Unser Mandant ist Gesellschafter-Geschäftsführer mit einer Beteiligung von 50 % an einer GmbH. Der Mitgesellschafter ist ebenfalls zu 50 % beteiligt. Für die GmbH ist ein Aufsichtsrat installiert. Der Mitgesellschafter hat über den Aufsichtsrat im Jahr 1 streitig erreicht, dass unser Mandant für einen gewissen Zeitraum als Geschäftsführer abberufen wurde. Durch Einschaltung von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Gutachtern wurde im Ergebnis der bisherige Aufsichtsrat abberufen und ein neuer Aufsichtsrat installiert. Der neue Aufsichtsrat hat unseren Mandant noch im Jahr 1 wieder als Geschäftsführer eingesetzt. Für die Tätigkeit der Rechtsvertreter sind Honorarforderungen von über 100.000 € angefallen, die von unserem Mandant im Jahr 1 privat beglichen wurden. Im Jahr 2 hat der neue Aufsichtsrat bestimmt, dass unser Mandant Schadenersatz in Höhe der Honorarzahlungen von der GmbH erhält. Der Schadenersatz hat sich ausnahmslos auf den Ersatz der Honorarforderungen bezogen. Der Schadenersatz wurde im Jahr 2 von der GmbH bezahlt. Daraus ergeben sich folgende Fragen: 1. Stellen die Zahlungen unseres Mandanten zum Ausgleich der Honorarforderungen im Jahr 1 Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit dar? 2. Stellen die Schadenersatzzahlungen seitens der GmbH im Jahr 2 bei unserem Mandanten a) nicht steuerbare Einnahmen dar, da sie weder Entlohnungs- bzw. Lohnersatzcharakter haben, oder b) negative Werbungskosten im Jahr der Bezahlung dar? Oder c) sind die geleisteten Honorarzahlungen mit den Schadensersatzzahlungen zu verrechnen, so dass sich keinerlei steuerliche Auswirkungen ergeben?