Im Jahr 2021 wurde seitens des Finanzamts eine Lohnsteuer-Außenprüfung für die Jahre 2016 bis 2020 durchgeführt. Die A-GmbH zahlt für ihren Gesellschafter-Geschäftsführer Beiträge zur freiwilligen Unternehmerversicherung an die gesetzliche Berufsgenossenschaft. Im Rahmen der Lohnsteuer-Außenprüfung wurde dieser Punkt aufgegriffen. Wortlaut im Prüfungsbericht: Da es sich um eine Versicherung handelt, die ausschließlich berufliche Risiken abdeckt, ist jedoch ein Teilbetrag von 40 % als Reisenebenkostenvergütung steuerfrei (§ 3 Nr. 13 und 16 EStG). Die restlichen 60 % des Beitrags sind dem steuerpflichtigen Arbeitslohn zuzurechnen und im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung a als Werbungskosten abzugsfähig (BMF-Schreiben vom 18.02.1987). Die Nachversteuerung erfolgt im Rahmen der Einkommensteuererklärung. An den zuständigen Veranlagungsbezirk ergeht eine Kontrollmitteilung. Beim Gesellschafter-Geschäftsführer wurden die so errechneten Beträge (60 % des Gesamtbeitrags) bei den Einkünften aus nichtselbständiger Tätigkeit dem GF-Gehalt zugeschlagen. Das Finanzamt hat also die Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit um die jeweiligen Beträge erhöht, aber nicht die Beträge gleichzeitig als Werbungskosten berücksichtigt. Der Mandant hat die jeweiligen Einkommensteuerbescheide nach Ablauf der Rechtsbehelfsfrist vorgelegt. Hätte das Finanzamt die Versichersicherungsbeiträge – gemäß Lohnsteuer-Außenprüfung – nicht gleichzeitig bei den Werbungskosten im Rahmen der Anlage N berücksichtigen müssen? Welche Änderungsmöglichkeit hat der Steuerpflichtige?