Unser Mandant ist Gesellschafter einer Betriebsgesellschaft in der Rechtsform einer GmbH und einer Besitzgesellschaft in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG. Er hält ca. 26 % der Anteile, wobei es noch fünf weitere Gesellschafter gibt. Die Anteile der GmbH sind SBV bei der GmbH & Co. KG. Er ist nicht Geschäftsführer. Unser Mandant möchte seinen Nachlass testamentarisch regeln. Alleinerbin von Privat- und Betriebsvermögen soll seine Ehefrau sein. Dabei soll per Vermächtnis geregelt werden, dass das Betriebsvermögen an zwei andere Gesellschafter (Cousins) abgetreten werden soll und diese wiederum per Untervermächtnis der Ehefrau eine monatliche Rente von 15 T€ zahlen sollen. Wenn der Barwert der Rente bei der Ehefrau der Erbschaftsteuer unterliegt, sollen für diese steuerliche Belastung noch zusätzliche einmalige 500 T€ gezahlt werden. Hierbei ergeben sich mehrere Fragen: 1. Wer hat erbschaftsteuerlich den Erwerb des Betriebsvermögens zu versteuern? 2. Unterliegt der Barwert der monatlichen Rente und dann auch ggf. die Einmalzahlung der Erbschaftsteuer? 3. Werden stille Reserven durch diese Vermächtnisse aufgedeckt, wenn testamentarisch die Ehefrau alles erbt und dann per Vermächtnis an die anderen Gesellschafter das Betriebsvermögen abtritt? Hinweis: In den Gesellschaftsverträgen ist nicht ganz klar geregelt, inwieweit die Ehefrau Erbin sein kann. Meines Erachtens darf die Ehefrau nicht erben, sondern soll (noch nach Stuttgarter Verfahren) abgefunden werden. Durch die Höhe des Betriebsvermögens dürfte aber die oben dargestellte Rentenlösung, je nach restlicher Lebenserwartung der Ehefrau, für die Cousins die günstigere Variante sein.