Unser Mandant M ist selbständig Tätig mit einer Werbe- und Design-Agentur. Er erzielt mit der Tätigkeit Einkünfte gem. § 18 EStG. Aus privaten Motiven hat der M an einem Wettbewerb für Kreativität und Innovation für die Verschönerung seiner Heimatgemeinde in Sachsen teilgenommen. Konkret handelt es sich um den simul+ Mitmachfonds (siehe auch die Internetseite: https://www.simulplusmitmachfonds.de/de/index.html Der M hat dort einen Vorschlag eingereicht für künstlerische Stelen und Designobjekte, die er erstellen und an dem jeweiligen Bestimmungsort in seiner Heimatgemeinde und Umgebung montieren will. Dabei verfolgt der M weder Motive der Werbung noch sonstige unternehmerische Ambitionen. Die Einreichung des Vorschlags und die Erstellung der Designobjekte erfolgt aus privater Veranlassung heraus. Eine Jury hat die eingereichten Vorschläge bereits bewertet und dem M ein Preisgeld i. H. v. 10.000 € gewährt, das bereits (in 2022) an den M überwiesen wurde. In den nächsten 1 bis 2 Jahren wird der M nun seine Stelen bzw. Designobjekte erstellen und montieren. Unsere Fachfrage: 1) Unterliegt das Preisgeld einer Einkommensteuer- bzw. Ertragsteuerpflicht? Kann durch die verpflichtend zu erbringende "Leistung", nämlich das Erstellen und Montieren der Design-Objekte ein gewisser "Leistungsaustausch" gesehen werden, welcher das Preisgeld und die Leistung des M in Zusammenhang bringt (Stichwort Steuerpflicht)? Oder ist das Preisgeld ohne Frage von der Besteuerung ausgenommen weil schon die Entscheidung der Jury bzw. das Auswahlverfahren aus der Sicht des M ein "Zufallsergebnis" ist und kein tatsächlicher Anspruch o. ä. auf diese Honorierung bestand? 2) Je nach Wertung zur Frage 1): Wie sind Kosten für Material oder Fremdleistungen für den M zu behandeln? Privat? Betriebsausgaben?