Unser Mandant erzielt Einkünfte aus Stillhalter- und Termingeschäften. Die Bank weist auf der Steuerbescheinigung 2022 Folgendes aus: Höhe Kapitalerträge Zeile 7: 100 T€ davon Einkünfte aus Stillhalterpr. ... u. Termingesch. ... Zeile 9: 100 T€ Höhe des Verlustes i.S.d. § 20 Abs. 6 Satz 5 EStG Zeile 14: 140 T€ KapESt Zeile 37: 25 T€ (und SolZ entsprechend) Nur nachrichtlich: Einkünfte aus Stillhalterprämien i.S.d. § 20 Abs. 1 Nr. 11 EStG u. Gewinn aus Termingesch. ... vor Verrechnung mit sonst. Verlusten: 700 T€. Bei der ESt-Berechnung werden 20 T€ des Verlusts aus den Termingeschäften mit den 100 T€ Einkünften verrechnet, okay gem. § 20 Abs. 6 Satz 5 EStG. Rest wird vorgetragen. Fragen: 1. Wir haben die Daten aus der Steuerbescheinigung in Anlage KAP erfasst. Spielt der nachrichtliche Teil für die Steuererklärung 2022 eine Rolle? 2. Es gibt ein BFH-Urteil vom 02.08.2022 – VIII R 27/21 zur Zuordnung von Glattstellungsaufwendungen zum Jahr des Erhalts der Stillhalterprämien, welches wohl von der FW noch nicht angewandt wird. Somit dürfte auch die Steuerbescheinigung der Bank der Ansicht der FW entsprechen? Unser Mandant hatte im Vorjahr 2021 Kapitalerträge Zeile 7 i.H.v. 35 T€, hier gab es allerdings keinen davon-Vermerk, dass es sich um Stillhalterprämien handelte, die evtl. im Jahr 2021 vereinnahmt wurden, und die Aufwendungen dazu erst im Jahr 2022 enthalten sind? Wir erstellen gerade die ESt-Erklärungen 2021 und 2022. Wie verhalten wir uns? Da uns das Hintergrundwissen zu dieser Thematik fehlt, müssten wir uns auf die Aussagen des Mandanten verlassen, wenn er sich auf das BFH-Urteil berufen und eine andere Zuordnung vornehmen möchte?