Unser Mandant ist eine natürliche Person mit Wohnsitz in Deutschland und unbeschränkt einkommensteuerpflichtig nach § 1 EStG. Unser Mandant reicht ein privates Darlehen an eine fremde (nicht angehörige Person/kein familiäre oder sonstige wirtschaftliche Beziehung) natürliche Person, die das Darlehen zur Kauffinanzierung des eigenen Familienheims nutzt. Das Darlehen wird so gestaltet, dass es eine Laufzeit von 15 Jahren hat, die Tilgung als Einmalbetrag endfällig nach 15 Jahren erfolgt (Fälligkeitsdarlehen) und die Zinsen in Höhe von 4 % p.a. auch endfällig sind, d.h. während der Laufzeit keine Zinszahlungen erfolgen. Die Zinsen werden jedoch der Darlehensvaluta zugerechnet und erhöhen somit die zu verzinsende Darlehensschuld während der 15 Jahre Laufzeit (sog. Zinseszins). Erfolgt der steuerpflichtige Zufluss der Zinsen gem. § 20 i.V.m. § 11 EStG erst im Jahr 15 bei tatsächlicher – endfälliger – Rückzahlung der Darlehensvaluta inkl. der aufgelaufenen Zinsen, oder führt die Zinsesverzinsung zu einer vorzeitigen, jährlichen – fiktiven – Zurechnung der laufenden Zinsen und somit zu einem jährlichen Zufluss?