Die Mandantin ist eine GmbH, die Versicherungsleistungen erbringt. Die beiden Gesellschafter sind zu jeweils 50% an der Gesellschaft beteiligt. Die Besonderheit ist, dass die Gesellschafter keinen Arbeitslohn, sondern Provisionen (§15 EStG) beziehen. Nun hat die Gesellschaft ein Fahrzeug geleast und trägt die laufenden Kosten mit Ausnahme der Kraftstoffe. Ein Gesellschafter nutzt das Fahrzeug selbst (kein Poolfahrzeug) und möchte gerne die steuerlichen Konsequenzen mit der 1%-Regelung im Rahmen seines eigenen Gewerbebetriebes erfassen und dort den Gewinn entsprechend erhöhen. Die GmbH soll diesen Vorteil nicht versteuern. Aus meiner Sicht ist das Fahrzeug eindeutig Vermögen der GmbH, da sie den Leasingvertrag abgeschlossen hat und die Kosten auch trägt. Die Nutzung des Fahrzeugs durch den Gesellschafter ist Ausfluss des Gesellschafterverhältnisses und damit aus der Sicht der GmbH ein Vorteil an den Gesellschafter. Es handelt sich aus meiner Sicht um einen Lohnzufluss, der in der GmbH besteuert werden muss. Erfolgt diese Versteuerung nicht, so liegt eine vGA an den Gesellschafter vor, die hilfsweise mit der 1%-Regelung in der GmbH gewinnerhöhend erfasst werden kann (bei einer BP). Für den Gesellschafter liegen Einkünfte nach § 20 EStG vor, die der Abgeltungssteuer unterliegen. Die Erfassung der 1%-Regelung in der Einzelfirma des Gesellschafters birgt m.E. das Risiko, dass bei einer Erfassung der vGA in der GmbH der Bescheid des Gesellschafters nicht mehr geändert werden kann. Es ist eigentlich ein einfacher Sachverhalt, jedoch sehe ich ein entsprechendes Risiko in der Besteuerung. Fragen: Handelt es sich bei der privaten Nutzung des Fahrzeugs um eine vGA.in der GmbH mit den geschilderten Konsequenzen? Ist es als Alternative möglich, den Nutzungsvorteil auch bei § 15 EStG des Gesellschafters zu erfassen? Wäre eine Änderung des ESt-GewSt-Bescheides des Gesellschafters bei Erfassung einer vGA nach einer Betriebsprüfung noch möglich?