Der Gesellschafter B scheidet aus einer Freiberufler-GbR aus. Der Gesellschafter C tritt ein und übernimmt den Gesellschaftsanteil von B gegen Zahlung eines Kaufpreises. Circa sieben bis acht Jahre später einigen sich die Gesellschafter B und C darauf, dass der ausgeschiedene Gesellschafter B einen monatlichen Geldbetrag an Gesellschafter C zahlt. Es gibt hierzu keinen Vertrag. Hintergrund ist wohl, dass der ausgeschiedene Gesellschafter B weiterhin für die Freiberufler-GbR tätig ist, aber als selbständiger Mitarbeiter. Seine Entlohnung ist höher als der Gewinnanteil des Gesellschafters C. Hier sieht sich Gesellschafter B in der Pflicht. Gesellschafter B meint, dass es sich bei der monatlichen Zahlung um eine Schenkung handelt. Gesellschafter C geht davon aus, dass es sich um eine Rückzahlung des Kaufpreises handeln könnte. Fraglich ist, um was es sich bei der Zahlung handelt. Meines Erachtens gibt es zwischen B und C eine nicht kodifizierte Vereinbarung, bis auf weiteres einen monatlichen Betrag zu zahlen. Aufgrund der Rechtskonstellation kann es sich eigentlich nur um eine Rückzahlung des ursprünglichen Kaufpreises handeln. Das hätte zur Folge, dass es sich um ein rückwirkendes Ereignis handelt. Mit jedem Kalenderjahr, in dem solche Zahlungen anfallen, käme es zu einer Korrektur des Veräußerungsjahres und in den Folgejahren zu einer niedrigeren Abschreibung bei Gesellschafter C. Das wäre alles sehr aufwendig. Fraglich ist daher, ob der Sachverhalt auch anders eingestuft werden könnte mit der Folge, dass Gesellschafter C die Zahlungen als Sonderbetriebseinnahme und Gesellschafter B diese als nachträgliche Betriebsausgaben ansetzen könnte.