Es wurde im Jahr 2018 eine Rechtsanwaltspraxis verkauft mit einem Kaufpreis in Höhe von 160.000 €. Bezüglich der Zahlung war vereinbart, dass ein bestimmter Umsatz (500.000) erreicht werden muss und beim Erwerber ein bestimmter der Ertrag (100000-jährlich) erwirtschaftet werden muss. Bis jetzt sind keine Zahlungen geflossen, weil diese Zielvorgaben so nicht erreicht worden sind. Der Verkäufer hat im Jahr 2018 die 160.000 € Kaufpreis versteuert dem halben durchschnittlichen Steuersatz (16,34 EStG). Nun ist noch mal zwischen den Parteien verhandelt worden und die Übereinkunft sieht vor, dass die 160.000 € in vier Raten zu je 40.000 € gezahlt werden sollen, und zwar die erste Rate 2023 und dann in den Jahren 20 24,2025 und 2026. Nun gibt es zwei Fragen dazu: Wie sieht das beim Verkäufer aus, weil ja die Raten zeitlich sehr viel später gezahlt werden, als das ursprünglich vorgesehen war. Er hat den Kaufpreis ja bereits in 2018 voll versteuert, sind bei ihm die Raten, die dann jetzt ab 2023 eingehen, steuerlich noch relevant? Spielt da eine Abzinsung eine Rolle und die Behandlung von (fiktiven) Zinsen? Und wie sieht die Situation bei dem Käufer aus? Der könnte den Kaufpreis als freiberufliche Praxis in einem Zeitraum 3-6 Jahren abschreiben. Meines Erachtens kann die Abschreibung bereits im Jahr des Kaufes, also 2018, beginnen. Wäre da der Kaufpreis, wenn jetzt die tatsächliche Zahlung feststeht, (nachträglich) abzuzinsen? Nachdem die endgültige Vereinbarung, wie jetzt die Zahlung erfolgen soll, gerade in Bearbeitung ist, wäre es sinnvoll, hier eine Verzinsung zu vereinbaren, damit das Finanzamt dann nicht mit einem Zinssatz von 5,5 % versucht abzuzinsen? Vielen Dank für Ihre Begutachtung/Beantwortung der Fragen und ein schönes Wochenende noch