Ich habe eine Frage in Sachen Realteilung einer bestehenden Mitunternehmerschaft und Sperrfrist gemäß § 16 Abs. 3 Satz 3 EStG. Unser Mandant hatte bis zum 2. Januar 2019 eine Mitunternehmerschaft (A) mit drei Rechtsanwälten. Diese wurde zum 2.1.2019 beendet, indem durch Realteilung die Rechtsanwalts-GbR (A) ohne Zahlung eines Spitzenausgleichs aufgelöst wurde und diese als eine Einzelkanzlei (C) bzw. neue Mitunternehmerschaft (B) von zwei Rechtsanwälten weitergeführt wurde. Die einzige wesentliche Betriebsgrundlage war/ist der Mandantenstamm, der zum Buchwert im Betriebsvermögen der Einzelkanzlei (C) bzw. im jeweiligen Sonderbetriebsvermögen der beiden Mitunternehmer der neuen Mitunternehmerschaft (B) weitergeführt wurde. Die Mandantenstämme hatten die Rechtsanwälte im Laufe der Zeit von ihren Vorgängern entgeltlich erworben. Es fand bereits eine Betriebsprüfung für den VZ 2019 für diese Realteilung statt, und es gab wie erwartet keine Probleme. Mein Frage betrifft die Anwendung der Sperrfrist des § 16 Abs. 3 Satz 3 EStG, denn diese neue Mitunternehmerschaft (B) soll jetzt zum 31.12.2023 aufgelöst werden, wieder durch Realteilung und ohne eine Ausgleichszahlung und durch Mitnahme der eigenen Mandantenstämme aus dem eigenen Sonderbetriebsvermögen und Weiterführung in einer Einzelkanzlei (D) und (E). Haben wir hier einen Fall des § 16 Abs. 3 EStG, weil Sonderbetriebsvermögen in einem neuen Betriebsvermögen der jeweiligen Einzelkanzlei „entnommen“ wird, und somit einen Verstoß gegen die dreijährige Sperrfrist? ODER Ist die Überführung von Wirtschaftsgütern des Sonderbetriebsvermögens eines Mitunternehmers in ein anderes Betriebsvermögen desselben Mitunternehmers nicht Bestandteil einer Realteilung und richtet sich nach den Grundsätzen des § 6 Abs. 5 Satz 2 EStG? Und damit greift zwingend die Buchwertfortführung für den jeweiligen Mandantenstamm? Und es gibt keinen Verstoß gegen die Sperrfrist?